Die Entscheidung für die zukünftige Agentur zu treffen ist gar nicht so einfach. Was ist wirklich ausschlaggebend? Bauchgefühl? Referenzen? Fachexpertise? Sympathie?
Mit diesem Beitrag geben wir Ihnen interessante Tipps, die Ihnen bei der Auswahl der passenden Agentur weiterhelfen.
Vor der Suche steht das Briefing
Nur wer selbst genau weiß, was er sucht, wird auch das Richtige finden. Unser Tipp: Erstellen Sie am besten vorab ein schriftliches Briefing, um die Eckpunkte genau zu definieren. Das Briefing sollte möglichst detailliert Ihre Ziele und Anforderungen beinhalten. Ein weiterer wichtiger Punkt: Besprechen Sie auch vorab intern, welche Leistungen wirklich von der Agentur übernommen werden sollen und welche nicht. Gibt es ein festgesetztes Budget? Wenn ja, welche konkreten Leistungen erwarten Sie dafür? Was ist Ihnen besonders wichtig? Wo liegen Schwerpunktthemen? Klassische Kommunikation? Printwerbung? Die Digitale Welt? Social Media? Oder doch eher Messen und Veranstaltungen? Mit dem Briefing haben Sie eine gute Grundlage, um sich auf die Suche nach der passenden Agentur zu machen.
Sie haben schon Agenturen für sich ins Auge gefasst? Dann können Sie mit folgenden Kriterien beurteilen, wie gut diese Agenturen zu Ihnen passen – und die richtige für Sie finden.
1. Allgemeines
Agenturtyp
Je nach den von Ihnen benannten Schwerpunktthemen treffen Sie eine Vorauswahl des Agenturtypus: Full-Service-Werbeagentur, Direktmarketing, Social-Media-Spezialist oder Markenagentur? Schauen Sie sich die Agentur-Schwerpunkte genau an, um zu beurteilen, ob Sie Ihren Anforderungen entsprechen.
Standort der Agentur
Ist bei Ihrem Projekt die persönliche Abstimmung besonders wichtig, weil es komplizierte Themen beinhaltet oder einen engen Austausch erfordert? Dann sind kurze Wege und räumliche Nähe zur Agentur durchaus sinnvoll. Haben sie aber konkrete und klar definierte Leistungspakete, die nur punktuell abzustimmen sind – vielleicht sogar per E-mail oder Telefon? Dann spielt der Standort der Agentur keine wesentliche Rolle.
Größe und Alter der Agentur
Was sagen Anzahl der Mitarbeiter und Gründungsjahr über eine Agentur aus? Nun, viele Mitarbeiter stellen gebündeltes Fachwissen und Leistungskraft dar. Mit dem Nachteil, dass viel Personal zu einer erhöhten Kostenstruktur führen kann und Abstimmungen eventuell mit mehreren Personen durchzuführen sind. Auch sind Sie dort meist einer von vielen Kunden, die täglich von den Agenturmitarbeitern betreut werden.
Kleinere Agenturen hingegen können aufgrund geringerer Personalkosten durchaus preisliche Vorteile bieten und flexibler auf geänderte Rahmenbedingungen oder kurzfristige Änderungen eingehen. Ein weiterer Vorteil: Besprechungen finden meist mit dem Agenturchef persönlich statt.
In beiden Fällen ist es interessant, wie lange und mit welchem Schwerpunkt die Agentur am Markt ist. Hat sie regionale, nationale oder sogar internationale Kunden? Lang am Markt tätige Agenturen haben Beständigkeit und Verlässlichkeit bewiesen – und können die Ausfall-Risiken durch Insolvenz für Sie als Auftraggeber minimieren.
Ruf der Agentur
Meist eilt ein guter Ruf der Agentur voraus. Kennen Sie jemanden, der bereits mit dieser Agentur zusammengearbeitet hat? Was sagen Bekannte, Geschäftspartner und das Internet über die Agentur? Finden Sie Bewertungen oder sogar Kundenstimmen im Netz? Auch Veröffentlichungen in der Presse oder Mitgliedschaften in renommierten Verbänden können einen interessanten Einblick geben. Vielleicht hat die Agentur sogar Auszeichnungen für Ihre kreative Arbeit erhalten?
Hören Sie sich ruhig um – bedenken Sie aber auch, dass jeder seine ganz eigene Meinung hat. Manch schlechte Erfahrungen können auch auf persönlichen Diskrepanzen beruhen. Dementsprechend: Anhören ist gut, eigene Meinung machen ist besser.Erster Eindruck
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Schauen Sie sich an, wie sich die Agentur selbst darstellt: Gefällt Ihnen der Webauftritt? Wie intensiv werden die Social Media-Seiten gepflegt? Die Agentur selbst sollte sich gut strukturiert darstellen und Ihnen vor allem sympathisch sein. Aber nicht nur der Onlineauftritt, sondern auch die „Stimme am Telefon“ und das Gegenüber im persönlichen Gespräch sollten Sie im wahrsten Sinne ansprechen. Immerhin gehen Sie eine „Beziehung“ ein, die im besten Falle über Jahre Bestand hat.
Netzwerk
Manche Agenturen veröffentlichen bereits auf ihrer Internetseite mit wem sie sonst noch so zusammenarbeiten. Ansonsten fragen Sie im Erstgespräch einfach danach: Gibt es gute Beziehungen zu Druckereien und wie sieht das Networking mit Freelancern, wie zum Beispiel Textern oder Programmierern aus, wenn diese Positionen nicht durch eigenes Personal abgedeckt sind? Wie leistungsstark ist die Agentur? Wie viele Projekte bzw. Kunden werden parallel betreut und wie steht es um die Kapazitäten für Sie?
2. Kompetenzen und Kreativität
Referenzen
Die Referenzen sind die Visitenkarten der Agentur. Schauen Sie deshalb genau hin: In welchen Branchen hat die Agentur bereits Erfahrung, wie sehen die Arbeiten aus – 08/15 oder wurde auch über den Tellerrand gedacht? Handelt es sich um große oder kleine Projekte, spricht Sie die Kundenstruktur an?
Spezialisierung
Manche Agenturen haben ein Spezialgebiet, wie zum Beispiel Pharmaunternehmen oder die Automobilbranche. Das ist toll, wenn Sie aus dieser Branche kommen, denn Sie können davon ausgehen, dass die Agentur Ihr Umfeld versteht und auch wirkungsvolle Kommunikationswege kennt. Eine zu einseitige Agenturausrichtung stellt allerdings ein Problem dar, wenn sich Ihr Unternehmen in einer ganz anderen Branche bewegt.
Schauen Sie also genau hin, welche Kompetenzschwerpunkte die Agentur hat. Ein ausgewogenes Branchenspektrum zeigt Ihnen, dass die Agentur es versteht sich in verschiedene Bereiche hineinzuversetzen, um die Herausforderungen in den individuellen Marktumfeldern zu verstehen und Lösungswege zu erarbeiten.
Arbeitsweise
Jede Agentur arbeitet anders: Manche lieben das kreative Chaos, andere haben fast schon „spießige“ Strukturen. Was Sie bevorzugen, entscheiden Sie. Allerdings sollten Sie einen Blick riskieren, wie das Projektmanagement organisiert ist. Denn Chaos hin oder her – Ihre Projekte müssen zuverlässig und gewissenhaft betreut werden. Fragen Sie also nach, ob Sie einen festen Ansprechpartner haben und wer für Sie zuständig ist, wenn diese Person nicht im Hause ist. Wichtig ist auch, ob Termine und Deadlines zuverlässig eingehalten werden.
Ideenreichtum
Klar, jede Agentur ist kreativ. Aber passt der kreative Output auch zu Ihrem Anspruch und Ihrem Unternehmen? Manche Agenturen lieben das Verspielte, andere haben wiederum einen eher cleanen, zurückhaltenden Stil. Einen guten Eindruck bekommen Sie in jedem Fall, wenn Sie sich die visuelle und technische Umsetzung der Agentur-Website sowie der Referenzen anschauen.
3. Preise und Konditionen
Erstgespräch
Beim Erstgespräch trennt sich die Spreu vom Weizen – auch was die Kosten angeht. Nimmt die Agentur für ein Kennenlerngespräch bereits ein Honorar oder ist es eine kostenlose Leistung? Klären Sie das unbedingt vorher telefonisch ab, damit es nicht zu falschen Erwartungen kommt.
Stundensätze
Die Stundensätze können bei den verschiedenen Agenturen variieren – wobei günstig nicht für schlechte Ergebnisse stehen muss, genauso wenig wie teuer für hochwertige Arbeiten. Berücksichtigen Sie auch, ob es sich um eine Inhabergeführte oder eine Network-Agentur handelt und was in den genannten Kosten inbegriffen ist und was nicht. Weitere spannende Fragen wären: Wie setzen sich die Kosten genau zusammen? Gibt es Staffelungen, Pauschalpreise oder die Möglichkeit eines Jahresvertrages? Kontrollieren Sie auch für sich, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis gerechtfertigt ist.
Angebot
Das Angebot ist die schriftliche Basis Ihrer Zusammenarbeit mit der Agentur. Ein Grund mehr, die Inhalte genau zu checken: Entspricht das Angebot Ihrem Briefing? Sind alle Punkte vollständig aufgeführt und haben Sie alles verstanden? Gehen Sie die einzelnen Punkte am besten einmal mit der Agentur durch, um im Vorfeld Klarheit zu schaffen – so gehen Sie späteren, unschönen Diskussionen aus dem Weg. Tipp: Achten Sie auch auf das Kleingedruckte, wie zum Beispiel die Anzahl der Korrekturschleifen!
Transparenz
Sind für Sie die Agenturkosten und ihre Zusammensetzung nachvollziehbar? Auch hier ist es wichtig, vor der Zusammenarbeit Klartext zu reden, um zum Beispiel im schlimmsten Fall nicht für jeden Anruf extra zahlen zu müssen.
Urheber- und Nutzungsrechte
Ein wichtiger Punkt – schließlich geht es um die Arbeiten, die für Ihr Unternehmen erstellt wurden. Was passiert mit den Daten nach der Fertigstellung? Gehen sie in Ihren Besitz über oder bleiben sie Eigentum der Agentur? Machen Sie sich in jedem Fall schlau, wer in welcher Form über die Urheber- und Nutzungsrechte verfügt.
Am Ende entscheidet Ihr Anspruch – und das Bauchgefühl
Wenn Sie die oben genannten Punkte berücksichtigen, wird Ihnen die Wahl der passenden Agentur nicht schwerfallen. Wichtig ist, dass Sie sich klar vor Augen führen, was Sie genau von der Agentur erwarten und dieses auch offen ansprechen. Seien Sie ehrlich und sprechen Sie auch Bedenken aus. Nur so können Sie eine transparente Arbeitsbasis schaffen, die Ihre Marke und Ihr Unternehmen weiterbringt.
Viel Erfolg und spannende Marketingmaßnahmen mit Ihrer neuen Agentur!